
Was ist das Ausbildungsgehalt im Sicherheitsdienst?
Eine Ausbildung im Sicherheitsdienst als Fachkraft (oder Servicekraft) für Schutz und Sicherheit ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Wach- und Sicherheitsbewerbe, die sich üblicherweise über drei Jahre erstreckt. Dabei gab es bundesweit im Jahr 2022 laut Deutscher Industrie- und Handelskammer etwa 3.000 Ausbildungsverträge in diesem Segment, sowie knapp 950 Personen, welche die Prüfung zum Abschluss der Ausbildung erfolgreich abschlossen. Im Verhältnis zu Ausbildungsberufen wie Fachkraft Lagerlogistik (22.000 Ausbildungsverträge) und Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement (48.000 Ausbildungsverträge) ist dies natürlich nur ein Bruchteil, doch die Ausbildung kann ein guter Weg in eine Karriere im Sicherheitsgewerbe sein.
Ausbildung: Fachkraft für Schutz und Sicherheit
Die Ausbildung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ sorgt für die Vermittlung von soliden Kenntnissen bei der Planung und Durchführung vielfältiger Maßnahmen zur Sicherung (von Objekten, Personen, Veranstaltungen) und Gefahrenabwehr. Dabei wird den Auszubildenden vermittelt, was die Besonderheiten bei der Durchführung von Aktivitäten wie dem Torkontroll- und Empfangsdienst, Posten- und Streifendienst, Alarm- und Interventionsdienst, Schließdienst, Revierdienst, Streifendienst im öffentlichen Raum und auch dem Sicherungs- und Kontrolldienst im ÖPNV sind.
Abseits vom Ausbildungsgehalt: Was beinhaltet der Lehrplan?
Ein beispielhafter Lehrplan umfasst folgende Lernziele (siehe Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Schutz und Sicherheit – Beschluss der Kultusministerkonferenz):
- Den Ausbildungsbetrieb und seine Leistungen im Tätigkeitsfeld der Sicherheitswirtschaft präsentieren
- Kunden und Mitarbeiter über Möglichkeiten und Rahmenbedingungen der Berufstätigkeit in der Sicherheitswirtschaft informieren
- Bei der Planung und Umsetzung von Sicherungsmaßnahmen zur präventiven Gefahrenabwehr mitwirken
- Aufgabenbezogene Schutz- und Sicherheitsvorschriften beachten und Maßnahmen durchführen
- Rechtsverstöße und Gefährdungssituationen erkennen und bewerten
- Mit Kunden und Mitarbeitern berufsspezifisch kommunizieren und kooperieren
- Sicherheitstechnische Einrichtungen und Hilfsmittel anwenden
- Menschen, Objekte und Werte sichern und schützen
- Sicherheitsrelevante Sachverhalte ermitteln, aufklären und dokumentieren
- Geschäftsprozesse in der Sicherheitsbranche erfolgsorientiert steuern
- Sicherheitsdienstleistungen anbieten
- Sicherheitsrisiken im Kundenauftrag analysieren und entsprechende Maßnahmen zur Gefahrenabwehr planen, durchführen und bewerten
Ausbildungsgehalt: Was verdient man während der Ausbildung zu Fachkraft für Schutz und Sicherheit?
Das Ausbildungsgehalt für die Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit sind in Tarifverträgen geregelt. Dabei sind diese zum Teil mit ver.di (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft) geschlossen. In Sachen ist aber zum Beispiel die Gewerkschaft öffentlicher Dienst und Dienstleistungen alleiniger Tarifpartner vom BDSW, weshalb hier von ver.di kein Tarifvertrag besteht, sondern die von der GÖD ausgehandelten Konditionen maßgeblich sind. Folgender Überblick zeigt auf, wie das Ausbildungsgehalt für die jeweiligen Lehrjahre im Jahr 2025 je Bundesland gestaltet ist:
Bundesland | 1. Lehrjahr | 2. Lehrjahr | 3. Lehrjahr |
Baden-Württemberg | 1.205€ | 1.255€ | 1.305€ |
Bayern
(ab 01.02.2025) |
1.325€ | 1.375€ | 1.425€ |
Berlin | 900€ | 1.075€ | 1.250€ |
Brandenburg | 900€ | 1.075€ | 1.250€ |
Bremen | 1.000€ | 1.095€ | 1.185€ |
Hamburg
(ab 01.02.2025) |
1.000€ | 1.090€ | 1.200€ |
Hessen | 1.100€ | 1.200€ | 1.250€ |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.125€ | 1.200€ | 1.275€ |
Niedersachsen | 1.070€ | 1.140€ | 1.280€ |
Nordrhein-Westfalen
(ab: 01.04.2025) |
1.128€ | 1.182€ | 1.329€ |
Rheinland-Pfalz | 1.050€ | 1.125€ | 1.200€ |
Saarland | 1.050€ | 1.125€ | 1.200€ |
Sachsen | 1.025€ | 1.075€ | 1.125€ |
Sachsen-Anhalt | 1.025€ | 1.125€ | 1.225€ |
Schleswig-Holstein
(Hinweis: Erhöhung ab 01.09.2025) |
1.030€ | 1.060€ | 1.150€ |
Thüringen | 1.090€ | 1.135€ | 1.235€ |
Das Gehalt während der Ausbildung: nur ein Faktor unter vielen
Für viele Schülerinnen und Schüler, die sich vor dem Ende ihrer schulischen Laufbahn mit möglichen Ausbildungsberufen beschäftigen, spielt das Ausbildungsgehalt nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel von Ausbildungsbetrieb, Karrieremöglichkeiten, Branchendynamik und persönlichem Interesse, welches ausschlaggebend für die finale Entscheidung hinsichtlich des Ausbildungsplatzes gibt. Das Sicherheitsgewerbe in Deutschland ist ein starker Arbeitgeber und bietet mit der Ausbildung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ einen Beruf an, der in Deutschland viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet. Nichtsdestotrotz ist auch eine Transparenz über die Gehälter während der Ausbildung wichtig. Dabei gibt es Differenzen zwischen den jeweiligen Bundesländern, wie die Tabelle zeigt. Diese Unterschiede ergeben sich primär aus unterschiedlichen Lebenshaltungskosten, die bei dem Abschluss der Tarifverträge natürlich eine gewisse Rolle spielen. Durch die tariflich festgelegten Ausbildungsgehälter gibt es für die Auszubildenden volle Klarheit und Sicherheit über die Gehaltsentwicklung während ihrer Ausbildung. Bei auslaufenden Tarifverträgen wird zudem neu verhandelt, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten (Stichwort: Inflation) zu berücksichtigen.
Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr.