Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2013/14 – Polen

Polens Wirtschaftswachstum legt weiter zu. Das reale Bruttoinlandsprodukt soll 2014 um mindestens 2,5% wachsen. Nach zwei recht schwachen Jahren, wird die Binnennachfrage wieder kräftiger anziehen und sich als Wachstumsfaktor zum diesjährigen Zugpferd Export hinzugesellen. Dennoch wird die Situation einzelner Branchen von der gesamteuropäischen Konjunktur abhängen. Impulse versprechen sich Experten von neuen EU-Fördermitteln, die ab Ende 2014 wieder vermehrt fließen sollten.

Die polnische Wirtschaft kommt langsam wieder in Fahrt. Nach 0,7% Wachstum im 1. Quartal gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum stieg die Dynamik im 2. Quartal auf 1,1% und soll laut Wirtschaftsexperten für das 3. Quartal weiter auf 1,5% beschleunigen. Optimistische Prognosen unter anderem seitens der Regierung prognostizieren diesen Wert auch für das Gesamtjahr. Internationale Gremien sind bei ihren Schätzungen vorsichtiger: Die Europäische Kommission geht von 1,3% und der Internationale Währungsfonds (IWF) von 1,2% aus.

Treibende Kraft hinter dem diesjährigen Wirtschaftswachstum ist der Außenhandel, der allein im 2. Quartal 2,5 Prozentpunkte beigesteuert hat. Die Bruttoanlageninvestitionen sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der private und öffentliche Verbrauch konnten hingegen in der 1. Jahreshälfte leicht zulegen.

Branche Informations- und Kommunikationstechnik in Polen

Die Verkäufe von Laptops und Desktop-PCs stabilisieren sich in Polen nach Rückgängen in den letzten Jahren auf einem Niveau von etwa 2,5 Mio. bis 3 Mio. Stück jährlich. Wesentlich besser ergeht es mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Erstere machen bereits mehr als die Hälfte aller verkauften Mobiltelefone aus, die Verkäufe der Letzteren sollen sich in diesem Jahr mehr als verdoppeln. Bei IT-Lösungen sehen Experten Wachstumschancen vor allem in den Bereichen Mobil, Cloud-Computing sowie Netzwerksicherheit und weisen auf den hohen Bedarf an neuen Datencentern hin. Die Telekommunikationsbranche versucht hingegen, fallende Einnahmen durch neue Dienstleistungen auszugleichen, und setzt auf den Netzwerkausbau – vor allem auf die LTE-Technologie, deren Frequenzen bald versteigert werden.

Quelle: Germany Trade & Invest
Bild: fot. Lech Muszyński/PAP

Monika Noha

Prokuristin
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