
Subunternehmer: Ihre Rolle in der Sicherheitsbranche
In der deutschen Sicherheitsbranche spielen Subunternehmer eine zentrale Rolle. Ob auf Baustellen, in Flüchtlingsunterkünften, bei Veranstaltungen oder im klassischen Objektschutz – viele Sicherheitsdienstleister setzen zur Abdeckung von Auftragsspitzen oder zur Erweiterung ihres Portfolios gezielt auf externe Unterstützung.
In diesem Artikel wollen wir kurz beleuchten, welche Rolle Subunternehmer in der Sicherheitsbranche spielen, wann sich ein Einsatz lohnt und worauf generell zu achten ist.
Was leisten Subunternehmer?
Ein typischer Subunternehmer in der Sicherheitsbranche bietet eine breite Palette an Dienstleistungen an. Dazu gehören unter anderem:
- Objektschutz und Werkschutz
- Baustellenbewachung
- Empfangs- und Pfortendienste
- Sicherheitsdienste in Flüchtlingsunterkünften
- Veranstaltungssicherheit
- Bereitstellung von Ladendetektiven
Der Einsatzbereich ist somit sehr vielfältig. Subunternehmer stellen qualifiziertes Personal mit Sachkundeprüfung oder Unterrichtung gemäß §34a GewO zur Verfügung. Auch weibliche Einsatzkräfte für sensible Tätigkeiten sind oft Teil des Teams. Diese Flexibilität und Vielfalt ist ein großer Vorteil – insbesondere für Hauptauftragnehmer, die kurzfristig Personal benötigen oder regionale Lücken schließen müssen.
Vorteile für Hauptauftragnehmer
Die Zusammenarbeit mit Subunternehmern bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Personelle Entlastung: Bei kurzfristigen oder besonders großen Aufträgen können Subunternehmer helfen, Engpässe zu überbrücken.
- Regionale Präsenz: Deutschlandweit einsetzbare Partner ermöglichen eine flächendeckende Dienstleistung, ohne eigene Strukturen aufbauen zu müssen.
- Kosteneffizienz: Subunternehmer arbeiten eigenverantwortlich – Fixkosten für Personal, Fahrzeuge oder Ausrüstung entfallen für den Hauptauftragnehmer.
- Schnelligkeit und Flexibilität: Viele Subunternehmen werben mit kurzfristiger Einsatzbereitschaft – ein wichtiges Argument in Notfällen oder bei Ausschreibungen mit engem Zeitfenster.
Worauf bei der Auswahl eines Subunternehmers geachtet werden sollte
Trotz aller Vorteile ist bei der Beauftragung von Subunternehmern Sorgfalt gefragt. Denn die Verantwortung für die Qualität der erbrachten Sicherheitsdienstleistung liegt weiterhin beim Hauptauftragnehmer. Folgende Aspekte sind besonders wichtig:
- Nachweis der Gewerbeanmeldung und Versicherung: Nur wer ordnungsgemäß gemeldet ist und über ausreichenden Versicherungsschutz verfügt, kann rechtssicher beauftragt werden.
- Qualifikation des Personals: Mitarbeiter müssen gemäß §34a GewO unterrichtet oder sachkundig sein. Ein Nachweis darüber sollte eingefordert werden. Viele Hauptauftragnehmer möchten zudem sicherstellen
- Dokumentation und Vertragliches: Schriftliche Vereinbarungen zur Leistungserbringung, Haftung und Vergütung sind essenziell.
- Vermeidung von Scheinselbstständigkeit: Eine zu enge Einbindung in Betriebsabläufe kann rechtliche Risiken bergen. Subunternehmer müssen eigenständig agieren. Dies ist unter anderem auch beim Thema Dienstplanung eine relevante Komponente: denn Auftraggeber können nicht einfach den Subunternehmer in der eigenen Planung „verplanen“, dies könnte nämlich schon ein Indiz für Scheinselbstständigkeit / Arbeitnehmerüberlassung sein.
Subunternehmer als Partner auf Augenhöhe
Gute Subunternehmer sind mehr als nur Lückenfüller. Sie verstehen sich als professionelle Partner mit eigener Expertise und tragen aktiv zur Qualitätssicherung bei. Viele bringen langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Hauptauftragnehmern mit und wissen, worauf es im täglichen Einsatz ankommt: Zuverlässigkeit, klare Kommunikation und kundenorientiertes Auftreten. Ein Subunternehmer profitiert von der oftmals überregionalen Reputation des Hauptauftragnehmers und kann sich ganz auf die Erbringung der Dienstleistung zu fokussieren. Gerade größere Aufträge können oftmals nur von größeren Sicherheitsdiensten gewonnen werden, weshalb kleine Sicherheitsdienste dort nicht konkurrenzfähig sind.
Subunternehmer sind aus der deutschen Sicherheitsbranche nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen Flexibilität, erweitern die Einsatzfähigkeit und bringen häufig spezialisierte Kompetenzen mit. Für Hauptauftragnehmer sind sie ein wertvolles Instrument. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Zusammenarbeit gut organisiert und vertraglich sauber geregelt ist. Auch die Verzahnung der betrieblichen Abläufe z.B. beim Thema Dienstplanung ist ein wichtiger Punkt für den reibungslosen Ablauf; immer unter der Voraussetzung, dass die Integration auch nicht zu tief sein darf.